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Card Rating: Emporkömmling Goblin

Rating von CardLord91 am 06.05.2015 um 18:08

In der heutigen Ausgabe meiner Ratings lest ihr über die allseits bekannte Zauberkarte Emporkömmling Goblin (ab jetzt Upstart Goblin im Text) aus der Edition SRL, welche sich in einigen Decks großer Beliebtheit erfreut und früher auch zurecht auf der Liste der verbotenen und limitierten Karten stand. Warum das so ist, werde ich im heutigen Test näher erläutern.

Das Artwork zeigt uns das Monster Bettelnder Goblin, welcher auf diesem Bild lustigerweise einem hinknienden Bettler ein paar Goldmünzen fallen lässt und als Gegenleistung sich wohl irgendetwas von ihm verspricht, was der Karteneffekt auch gut impliziert. Gesagt sei, dass ein Großteil der Goblin-Karten etwas mit dem Ziehen oder Hinzufügen von Karten zu tun haben. So sieht man ihn beispielsweise auch auf den Karten Guter Goblin Hauswirtschafter, Dunkle Fabrik der Massenproduktion und Krugräuber.

Als Normale Zauberkarte kann man Upstart Goblin jederzeit in der eigenen Main Phase 1 oder 2 aktivieren. Eine Besonderheit ist, dass er durch Bettelnder Goblin suchbar ist, außer der Gegner gibt uns eine seiner Karten.

Der Effekt ist ganz einfach. Aktiviert man Upstart Goblin, darf man 1 Karte ziehen und der Gegner erhält 1000 Life Points. Überlegt man sich jetzt, dass man mit 3 Upstart Goblin theoretisch nur 37 vorhandene Deckkarten spielt, um schnell an benötigte Schlüsselkarten zu kommen und dadurch dem eigenen Deck Geschwindigkeit gibt, ist es nachvollziehbar wieso viele Decks auf diese Karte zurückgreifen. So ist die Karte auch schneller als Krug der Gier und Vermächtnis von Yata-Garasu, welche erst eine Runde verdeckt liegen müssten. Zwar ist man immer noch mit 40 physisch vorhandenen Karten ausgestattet, aber geht mit diesem Effekt schon mit 37 Deckkarten ins Spiel, wovon 5 Karten gleich in der ersten Runde aufgezogen werden. So ist es möglich diese Karte als alternative Ziehoption zu spielen, um den Drawback von Tollkühne Gier zu kompensieren. Im Dark World-Themendeck ist Upstart Goblin auch neben Die Tore zur finsteren Welt und Broww, Jäger der finsteren Welt eine beliebte alternative Ziehoption gewesen, um den Nachteil von Tollkühne Gier zu umgehen. So gab es auch Varianten mit Hoffnung auf Entkommen, um aus den 1000 Life Points, die der Gegner erhält, einen Nutzen im wahrsten Sinne des Wortes ziehen zu können, weshalb auch Kräfte Rauben hier noch einmal sehr gut gewesen ist. Aber auch in Decks, wo man die elementar wichtigen Hauptkarten zusammen mit Schutz integriert und noch mindestens 3 Plätze offen hat, ist Upstart Goblin eine Option, um 3 Plätze im Deck mit einer Karte zu füllen, welche einem schneller an seine Schlüsselkarten kommen lässt. Decks, die auf viele Kombinationen beruhen oder als Anti-Deck von Natur aus langsamer sind, wie das Koa'ki Meiru-Themendeck, können durch den Einsatz von Upstart Goblin im Main Deck schnell an benötigte themeninterne Monster oder Schutz kommen. Auch im Exodia-FTK-Deck ist Upstart Goblin eine Staple, weil dem Exodia-Spieler die gegnerischen Life Points egal sind. Im Gegensatz zu Floatern wie Der Mathematiker oder Kartenkavallerist erledigt Upstart Goblin seine Arbeit schneller, ohne anfällig für gegnerische Karten zu sein. Erwähnenswert ist außerdem, dass Decks, die viele Spezialbeschwörungen machen, aber viel Konstanz oder Geschwindigkeit benötigen, nicht auf Topf der Gegensätzlichkeit zurückgreifen möchten, sondern Upstart Goblin spielen, so wie früher das Geargia-Themendeck. In einem schnellen Format kann Upstart Goblin in schnellen Decks wie dem Shaddoll-Themendeck das Maximum an Geschwindigkeit herausholen. Während Schattenpuppe Ungeheuer und Verlockung der Finsternis dem Deck sowieso schon 2 Karten von Grund auf für die Geschwindigkeit gegeben haben, kann man mit Upstart Goblin auch noch anders schnell an die sowieso schon suchbaren, themeneigenen Fusionszauberkarten wie Schattenpuppen-Fusion und El Schattenpuppen-Fusion kommen. Decks, welche viel Konstanz haben, wie das Nekroz-Themendeck, spielen nicht unbedingt Upstart Goblin, weil durch die hohe Konstanz die Schlüsselkarten, in diesem Fall die Nekroz-Ritualzauberkarten, schnell einsetzbar sind. Langsame Decks, wie z.B. solche, die sich auf Effektschaden durch Simochi-Allergie spezialisieren, können durch Upstart Goblin sowohl Geschwindigkeit bekommen als auch dadurch 1000 Schaden dem Gegner hinzufügen. Aber auch Decks, welche schnell einen OTK machen können wie das Karakuri-Themendeck, profitieren von Upstart Goblin. Dazu haben spielentscheidende Karten wie Raigeki oder Leere der Eitelkeit, die limitiert sind, durch Upstart Goblin neben Topf der Gegensätzlichkeit eine höhere Chance der Hand hinzugefügt werden zu können.

Theoretisch wird es auch bei dieser Karte schwierig von Nachteilen zu sprechen, weil sie im Grunde genommen nur so gut ist wie das Deck, welches schneller gemacht werden soll. Aktuell sollte man auch aufpassen, dass die HERO-Monster bei der Aktivierung von Upstart Goblin Maskenwechsel auf Elementar-HELD Schattennebel anketten können, um anschließend eine Karte aus der Hand durch Maskierter HELD Dunkles Gesetz zu verbannen. Die 1000 Life Points mögen zwar nebensächlich sein, aber sind im Endeffekt tatsächlich auch für einige Decks auschlaggebend, warum sie diese Karte nicht integrieren. Da Upstart Goblin auch langsame Decks mit vielen Anti-Karten schneller macht, aber diese gewöhnlich länger brauchen die gegnerischen Life Points auf 0 zu kriegen, können 1000 Life Points einen Unterschied darstellen, was vor allem im späteren Spielverlauf entscheidend sein kann, je nach Situation des eigenen Spielfelds und der Anzahl vorhandener Handkarten.

Es ist gut nachvollziehbar, wieso Upstart Goblin eine beliebte Karte ist. Theoretisch lässt sich die Karte in jedem Deck spielen ohne als Deathdraw zu kommen. Decks, welche schneller gemacht werden sollen oder schnell an bestimmte Schlüsselkarten kommen möchten, können sie getrost intergieren. Wenn diese dazu nicht unbedingt jede Runde Spezialbeschwörungen durchführen können, sollte auch über Topf der Gegensätzlichkeit nachgedacht werden. In Decks, die einen OTK mit über 8000 Schaden schaffen und die 1000 Life Points dadurch nicht wirklich ausschlaggebender Natur sind, ist die Karte sehr gut. Aber auch Decks, die in einer Runde schon viel Schaden verursachen können, ist die Karte denkbar. Allerdings können insgesamt 3000 Life Points auch in anderen Decks einen Unterschied machen, wenn es um den Sieg geht. 8 Punkte hat sie sich verdient.

Ich hoffe, dass ihr viel Spaß beim Lesen hattet. Sachliche Kritik und weitere Anregungen nehme ich gerne im unten verlinkten Thread entgegen.
Bis zum nächsten Rating.

Mit freundlichen Grüßen,
CardLord91.

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