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Card Rating: Raigeki

Rating von CardLord91 am 20.04.2015 um 16:26

Schön, dass ihr wieder mit dabei seid bei der nächsten Aussage meiner Card Ratings. Heute geht es nach Schwarzes Loch weiter mit einer sehr ähnlichen Karte aus LOB. Die Rede ist von Raigeki, welche letztes Jahr im Oktober nach langer Zeit unerwartet limitiert wurde.

Das Artwork zeigt uns einen hellen, gelben Blitz. Der Hintergrund aus schönen, dunklen Blautönen macht die Karte z.B. als Super Rare sehr ansehnlich. Raigeki hat wie sein Bruder Schwarzes Loch ebenfalls eine lustige Anti-Karte mit dem Namen Anti Raigeki bekommen. In FET wurde nach dem Verbot von Raigeki der abgeschwächte Blitzeinschlag herausgebracht und in GENF erschien mit Raigeki-Flasche eine Version als Fallenkarte, welche mit Zählmarken arbeitet.

Wie auch bei Schwarzes Loch kann man Raigeki als Normale Zauberkarte jederzeit in der eigenen Main Phase 1 oder 2 aktivieren.

Der Effekt ist ebenfalls sehr einfach. Aktiviert man Raigeki, werden alle gegnerischen Monster zerstört. Vorteilhaft wie bei Schwarzes Loch ist der nicht-zielende Effekt, wodurch man z.B. Leo, der Hüter des heiligen Baumes umspielen lassen kann. Auch Flippeffektmonster oder jene, die ihren Effekt kriegen bekommen, wenn sie aufgedeckt werden, sind kein Thema mehr. Was Raigeki allerdings von Schwarzes Loch unterscheidet, ist auch das Hauptargument, warum selbst 2 Kopien von seinem Bruder nicht oft gesehen werden. Raigeki kann man jederzeit aktivieren, solange der Gegner mindestens 1 Monster hat. Man ist nicht darauf angewiesen, dass man selber eine leere Monsterkartenzone haben muss und eigene Monster bei der Aktivierung zerstört werden, was nur in Decks mit vielen eigenen Floatern und bei Yang Zing- und Fire King-Monstern von Vorteil ist. Wie Schwarzes Loch ist Raigeki auch ein Out auf Ritualmonster unter Dschinn - Befreier der Rituale oder Leere der Eitelkeit. Selbst starke Monster wie Donnerkönig Rai-Oh, Denko Sekka, Einbildungsunterweltler, Maskierter HELD Dunkles Gesetz und die ganz dicken Brocken wie Schwarzglänzender Soldat - Gesandter des Anfangs und Leo, der Hüter des heiligen Baumes lassen sich effektiv ausschalten, was in brenzligen Situationen sehr wichtig ist. Eine gezogene Raigeki kann somit spielentscheidend sein und vor allem späteren Spielverlauf das ganze Spiel noch einmal drehen. Da hier die Ressourcen auch knapp werden, kann man den Gegner stark in Bedrängnis bringen. Da einige Decks wie das Sylvan-Themendeck die Möglichkeit auf Himmlischer Drachenritter Fellgrant haben, kann man mit Monstereffekten seinen herauslocken und dann die Karte mit Raigeki zerstören, weil 2800 ATK in entscheidenen Situationen nicht immer überrannt werden können. Dass gegen langsamere Decks mit eher weniger Floatern, die weniger schnell Kartenvorteil machen, Raigeki in entscheidenden Situationen den Sieg bringen kann, weil die Karte auch einen OTK erleichtert, ist eines der Merkmale, welche diese Karte schon immer ausgezeichnet haben. So kann man auch in der Main Phase 2 die Karte ohne Bedenken (anders als bei Schwarzes Loch) nach einem Angriff auf Gorz, Gesandter der Finsternis oder Tragödia aktivieren ohne, dass eigene Monster dabei zerstört werden.
Was andersherum allerdings auch für einen geplanten OTK durch die Hilfe von Raigeki in der Main Phase 1 im Falle von Gorz, Gesandter der Finsternis nach einem Angriff in der Battle Phase bei aktuell weniger gespielter Backrow in einigen Decks auch ein kleines bisschen riskant sein könnte.

Doch hat sich das Spiel im Vergleich zu damals verändert. Wie schon oben angesprochen, sind in der heutigen Zeit mehr Floater unterwegs. So wird Raigeki gegen die Burning Abyss- und Shadoll-Monster nicht viel Kartenvorteil machen können. Auch Bossmonster wie Sternenstaubdrache und El Schattenpuppe Winda haben eine eingebaute Immunität gegen Zerstörung. Das Nekroz-Themendeck hat mit den suchbaren Nekroz von Gungnir und Nekroz von Valkyrus 2 Karten im Gepäck, die einen geplanten OTK durch Raigeki abwehren können, weil sie entweder ihre Kollegen vor der Zerstörung beschützen oder die Battle Phase beenden. So muss man auf andere Karteneffekte wie Castel, der Himmelssprenger-Musketier, Buch des Mondes oder Zwangsevakuierungsgerät zurückgreifen und solche Monster geschickt umspielen. Die beiden Monster Feuerhand und Eishand freuen sich auch darüber, falls sie durch unsere Karteneffekte zerstört werden und zumindest früher gegen einige Decks wie noch das Qli-Themendeck im Side Deck beliebte Mittel waren. Andererseits verschwinden beide momentan eher aus dem Side Deck, weil gegen die Nekroz-Monster man mit Eishand keinen Blumentopf gewinnen wird.
Was allerdings wie bei Schwarzes Loch nachteilig angesehen werden kann, ist der Umstand, dass viele Monster heute, die keine Floater sind, auch im Friedhof noch unter Umständen weiter- oder wiederverwertet werden können. Ob es Twilight-Decks mit Finsterer bewaffneter Drache sind, oder das Lightsworn-Themendeck: Gegen diese Decks ist Vorsicht geboten, weil die zerstörten Monster im Friedhof für die Bossmonster aus dem Spiel entfernt werden können oder im Falle von Urteilsdrache und den Lightray-Monster für ihre Beschwörungen mitgezählt werden. Glücklicherweise trifft man diese Decks momentan nicht so oft an. Ansonsten kann man mit Raigeki nicht im gegnerischen Spielzug agieren. Aktiviert der Gegner in unserer End Phase Ruf der Gejagten, kann eine bereits verbrauchte Raigeki dagegen nichts mehr ausrichten. Auch gibt es mit Reißender Tribut und Spiegelkraft 2 Karten, die gegnerische Plays im Falle von Reißender Tribut sofort, oder durch Spiegelkraft spätestens in der Battle Phase, unterbrechen können. Zumindest teilen sich Raigeki, Schwarzes Loch, Reißender Tribut und Spiegelkraft die Gemeinsamkeit auf Karten wie Verbotene Lanze zu treffen. Massenzerstörer sind heute auch nichts besonderes mehr. Sowohl durch die Banned List, als auch durch neue Monster, egal ob Schwarzer Rosendrache oder Übelschar-Exzitonenritter, sind im Laufe der Zeit Konkurrenten erschienen oder Massenzerstörer höher gestuft worden, die leicht beschwörbar sind und das ganze Spielfeld sprengen können. Da ist Raigeki nichts besonderes mehr.

Wie Schwarzes Loch duchlebt Raigeki den Wandel vom Spiel. Früher war die Karte bei sehr wenigen Floatern und einem sehr langsamen Format broken, heute ist genau das Gegenteil der Fall. Auch hat die Karte Konkurrenz bekommen, aber kann im Gegensatz zu Schwarzes Loch außerhalb gegnerischer Floater bedenkenloser, als Schwarzes Loch aktiviert werden, weil die eigene Monsterkartenzone nicht betroffen ist. So kann die Karte immer noch im späteren Spielverlauf das Spiel drehen und ist ein nicht-zielendes Out auf starke Monster des Gegners. Stärken, die heute trotz des schnellen Spiels immer noch überzeugen können und damit auch ein OTK erleichtert werden kann. Da eigentlich ein sehr hoher Prozentsatz an vorhandenen Decks diese Karte spielen können und auch heute Raigeki selbst bei anderen Umständen wie noch vor vielen Jahren immer noch zurecht eine Staple in den Decks ist, fällt die Bewertung sehr hoch aus. Fantastische 9 Punkte hat sie sich auf jeden Fall verdient. Einige Karten werden selbst nach einigen Veränderungen immer noch spielstark bleiben und Raigeki gehört zu diesen Karten.

Ich hoffe, dass ihr viel Spaß beim Lesen hattet. Sachliche Kritik und weitere Anregungen nehme ich gerne im unten verlinkten Thread entgegen.
Bis zum nächsten Rating.

Mit freundlichen Grüßen,
CardLord91.

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