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Card Rating: Weihnachtsunterweltler

Rating von Pfannkuchen am 24.12.2014 um 22:40

Passend zum heutigen Tag gibt es eine Sonderausgabe als Card-Rating. Da wir heute Weihnachten haben, gibt es eine Karte, die perfekt für das heutige Rating geeignet ist – die Rede ist von dem erst kürzlich erschienenen Weihnachtsunterweltler. Wer seinen diesjährigen Yu-Gi-Oh! Adventskalender brav Tag für Tag aufgemacht hat (so wie ich), der sollte Heute eine Kopie von unserem spieleigenen Weihnachtsmann gezogen haben. Doch kann uns diese zwielichtige Gestalt auch einen spielerischen Vorteil verschaffen, oder ist er nur als Deko für den Adventskalender gedacht?

Befassen wir uns zuerst mit den Kartenwerten. Der Weihnachtsunterweltler ist ein Monster der Stufe 6. Sein Typ ist – wie der Name darauf schon schließen lässt – Unterweltler, aber sein Attribut ist überraschenderweise nicht Finsternis, sondern Licht. Diese Kombination ist jedoch nicht neu: Sie trat bereits bei den Sagenhaft-Monstern auf.
Dazu besitzt er 1200 ATK und 2500 DEF. Während die ATK also nicht unbedingt für den Kampf geeignet sind, hält seine Verteidigung einiges aus.

Das entscheidende ist, wie bei jedem Monster, mal wieder der Effekt.

Wir können den Weihnachtsunterweltler als Spezialbeschwörung beschwören, indem wir ein Monster unseres Gegners als Tribut anbieten. Allerdings bekommen nicht wir den Weihnachtsunterweltler auf unsere Feldseite, sondern unser Gegner. Zudem darf am Ende des Zuges der Spieler, der den Weihnachtsunterweltler aktuell kontrolliert, eine Karte ziehen – allerdings nur, wenn es auf die oben genannte Art beschworen wurde.

Wie man schnell merkt, zählt der Weihnachtsunterweltler zu einer selten vorhandenen Kategorie von Monster. Er ist neben Lava-Golem und Vulkanische Königin das einzige Monster, welches man beschwören kann, indem man seinem Gegner ein Monster „klaut“.

Der Vorteil dieser Monster sieht wie folgt aus: Man kann dem Gegner extrem lästige Monster wegnehmen. Viele Monster sind immun gegen Monster-, Zauber-, und/oder Fallenkarteneffekte – wir können das Monster aber als Tribut für ein anderes anbieten.
Beispiel hierfür ist die mächtige Karte aus dem Qliphort-Thema: Die Rede ist von Apoqliphort-Türme. Wenn diese einmal auf dem Feld liegt, bekommt man sie nur noch mit starken Monstern wie Heroischer Champion - Excalibur, Monsterverstärkern wie Aufrichtig oder Karten wie Weihnachtsunterweltler vom Feld.

Man muss auch unterscheiden zwischen den Monstern dieser Kategorie. Lava-Golem und Vulkanische Königin sind Monster, die sich schon in einigen Decks oder Side Decks etabliert haben. Warum sollte man diese also gegen die Raubkopie des Weihnachtsmanns umtauschen? Lohnt sich das überhaupt?

Fangen wie mit dem bekanntesten der 3 Monster an: Laval-Golem

Der Golem hat vor allem in Chain-Burn Decks seinen Platz gefunden. Er fügt unserem Gegner in jeder Runde 1000 Punkte Schaden zu. Allerdings erfordert der Golem für seine Beschwörung 2 Monster als Tribut – eine Vorgabe, die nicht immer erfüllt ist. Zudem müssen wir für diesen Zug auf unsere Normalbeschwörung verzichten.

Vulkanische Königin gibt unserem Gegner ebenfalls Schaden, aber er kann uns durch ihren zweiten Effekt auch welchen geben. Sie benötigt wie Weihnachtsunterweltler nur 1 Monster als Tribut. Jedoch müssen wir bei ihr – genau wie beim Golem – auch unsere Normalbeschwörung verzichten.

Der Weihnachtsunterweltler hat die Vorteile, dass wir ihn beschwören können und gleichzeitig nicht auf unsere Normalbeschwörung verzichten müssen. Zudem besitzt er keinen hohen ATK-Wert, mit dem unser Gegner uns angreifen und viel Schaden verursachen könnte. Er kann sich mit ihm hauptsächlich nur verteidigen.
Weitere Nachteile sind, dass unser Gegner keinen Schaden erhält, sondern sogar noch eine Karte in seiner End Phase ziehen darf. Diese ist quasi die Entschädigung dafür, dass wir ihm ein Monster geklaut haben.

Aber man kann den letzten Effekt auch positiv sehen. Karten wie Gedankenkontroller, Gehirnwäsche aufheben oder Schnappstahl (die ab dem 01.01.15 wieder erlaubt ist) erlauben uns, die Kontrolle über den Weihnachtsunterweltler zu übernehmen. Und falls wir ihn in der End Phase kontrollieren, dürfen wir eine Karte ziehen. Es gibt also durchaus genug Möglichkeiten, um aus einem scheinbar großen Nachteil einen Vorteil für uns herauszuschlagen.

Der Weihnachtsunterweltler wird voraussichtlich ein Monster sein, welches es nur vereinzelt in Fun-Decks oder Sideboards schafft. Combos mit Schnappstahl und Co. sind zwar extrem gut, aber dafür auch extrem inkonstant. Hin und wieder wird er auch einfach tot kommen und dann gammelt er als Death Draw auf unserer Hand rum – und eine tote Handkarte kann heutzutage Spiele entscheiden.

Kommen wir letztendlich zur Bewertung

Attribut/Typ (10%): 8 von 10 (Licht und Unterweltler können von vielen Karten benutzt werden – darunter auch von Bossmonstern wie Schwarz Glänzender Soldat – Gesandter des Anfangs und Aufrichtig.)
Werte (20%): 3 von 10 (Die DEF sind so hoch, dass sie einiges aushalten können. Die ATK hingegen sind eher mickerig. Die Werte sollten aber allgemein nicht unser Problem sein, denn in den meisten Fällen kontrolliert unser Gegner das Monster.)
Effekt (30%): 4 von 10 (Wir können unserem Gegner ein Monster klauen, aber er bekommt dafür eine Ersatzkarte. Der zweite Effekt ist zu abhängig von Karten wie Schnappstahl, um aus ihn einen Vorteil zu schlagen.)
Spielbarkeit und Beschwörungsaufwand (40%): 5 von 10 (Unser Gegner sollte oft ein Monster kontrollieren, welches wir als Tribut anbieten können. Lediglich an der Spielbarkeit scheitert es, denn nach der Beschwörung kann unser Gegner mit dem Weihnachtsunterweltler machen was er will.)

Fassen wir alles zusammen, so erhält der Weihnachtsunterweltler eine Gesamtwertung von 46 Punkten, was 4,5 von 10 möglichen Sternen entspricht. Sollte man also nicht unbedingt ein Fun-Deck spielen, so wird man kaum Verwendung für ihn finden. Man kann ihn einzig und allein als Weihnachtsdekoration benutzen und als kleines Geschenk ansehen, welches KONAMI in das 24. Türchen des Adventskalenders gepackt hat.

Das war es für dieses Jahr von mir. Das nächste Rating folgt erst wieder im Jahr 2015.
Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge dürft ihr mir wie immer in den Diskussionsthread schreiben.

Ich hoffe, das Rating hat euch gefallen.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr an alle!

Euer
~Pfannkuchen~