Er ist eines der stärksten Synchromonster, das jemals produziert wurde. Viele Spieler hatten sich jahrelang mehr oder weniger auf seine Veröffentlichung gefreut. Manche prophezeiten jedoch, dass er das Format zerstören und alles unterwerfen würde. Jetzt, im Jahr 2014, war es endlich soweit: Seit dem offiziellen Release der Legandary Collection 5D’s am 23.10. war der berüchtigte Quasarschnuppen-Drache, der bei vielen Spielern nur als Quasar bekannt ist, endlich im europäischen Raum spielbar. Lange mussten wir auf seine Legalität warten, aber nun ist es endlich möglich, ihn auf offiziellen Turnieren zu spielen. Als Coverkarte des Sets konnte sich jeder Käufer sicher sein, ab Ende des Tages ein Exemplar von ihm in der Hand zu halten.
Doch da muss man sich fragen, ob der so gefürchtete Quasar in einem Metagame, bestehen aus Schattenpuppen, Brennender Abgrund und Qliphort überhaupt noch bestehen kann. Hat er überhaupt eine Chance, das Meta ein bisschen aufzuwirbeln?

Quasarschnuppen-Drache ist ein Synchromonster der Stufe 12 vom Typ Drache. Er besitzt zudem das Attribut Licht. Seine Werte sind bombastisch: 4000 ATK und ebenso viele DEF sprechen eine klare Sprache – es braucht mehr als ein dahergelaufenes Monster, damit man ihm Konkurrenz machen kann. Kaum ein anderes Monster ist dem Quasar im Kampf gewachsen.

Wir stoßen bei der Beschwörung von Quasarschnuppen-Drache aber schon auf ein ernstes, nicht gerade einfach zu bewältigendes, Problem: Für seine Synchrobeschwörung benötigt er 1 Empfänger-Synchromonser und mindestens 2 (!) Nicht-Empfänger-Synchromonster. Zusammengezählt benötigt er also 3 Synchromonster, welche wir ebenfalls alle irgendwie auf unser Feld bekommen müssen.

Falls sich jetzt jemand fragt, was ein Empfänger-Synchromonster ist: Von dieser Art von Monster gibt es bislang nur 5 Stück im Spiel – Formelsynchron sollte noch vielen Spielern ein Begriff sein, aber von Monstern wie T.G. Wundermagierin, Lebensstrom-Drache, Puralis, der violette Pyrotil und Photonenpulsdrache haben viele sicherlich noch nichts gehört.

Oft wird Formelsynchron benutzt, da er zwei Vorteile mit sich bringt.
1. Dürfen wir nach seiner Beschwörung eine Karte ziehen.
2. Können wir ihn auch in der Main Phase unseres Gegners „wegsynchronisieren“, falls er mal bei uns liegen bleibt.

In 95% der Fälle spielt man also darauf, dass man Formelsynchron und 2 Synchromonster der Stufe 5 auf das Feld bekommt. Bei den Nicht-Empfänger-Synchromonstern bietet sich T.G. Hyperbibliothekar an, da wir durch diesen bei jeder weiteren Synchrobeschwörung eine Karte ziehen dürfen. Man versucht also den entstandenen Kartennachteil auszugleichen, indem man Monster ruft, die uns weitere Karten ziehen lassen.

Sollten wir es dann geschafft haben, einen Quasarschnuppen-Drache auf unser Feld zu beordern, dann hat unser Gegner nichts mehr zu lachen. Quasar hat gleich mehrere Effekte, die unseren Gegner in Bedrängnis bringen.

Zuerst darf Quasar pro Battle Phase so oft angreifen, wie man Nicht-Empfänger-Synchromonster für seine Synchrobeschwörung verwendet hat. Das sind mindestens 2 Angriffe, im Optimalfall sogar 4. Jedoch wir es oft bei 2 Angriffen bleiben, da man selten mehr als 3 Monster für seine Synchrobeschwörung aufgeben will.

Sein zweiter Effekt erlaubt uns, dass wir einmal pro Zug – egal welcher Spieler am Zug ist – eine Karte oder einen Effekt negieren und die auslösende Karte zerstören dürfen. Wir können unseren Quasar also jede Runde einmal vor gegnerischen Effekten beschützen oder den Zug unseres Gegners vereiteln, indem wir seine wichtigsten Effekte einfach unschädlich machen.

Der dritte und letzte Effekt von Quasarschnuppen-Drache besagt, dass wir einen Sternschnuppen-Drachen als Spezialbeschwörung beschwören dürfen, wenn er das Feld verlässt. Dabei ist es egal wo Quasar hinwandert: Er muss lediglich das Spielfeld verlassen; mehr Vorschriften gibt es nicht. Sollte unser Gegner es also doch schaffen unseren Quasar aus dem Weg zu räumen, dann wird er durch den Sternschnuppen-Drachen vor eine neue Herausforderung gestellt.

In welchen Decks kann Quasarschnuppen-Drache überhaupt gespielt werden?
Hier bietet sich auf lange Sicht nur ein Deck wirklich an – das Doppel-Junk rund um Doppelkrieger und Gerümpelsynchron. Andere Decks haben es nicht einfach einen Quasar zu rufen, ohne dabei in all zu großen Kartennachteil zu fallen. Im Doppel-Junk kann man aber durch Karten wie Schnellziehsynchron, Stufenfresser, Aufblühende Blumenzwiebel und Gerümpelsynchron mit vielen Monstern ein Feld ausbauen, aus dem sich dann die Synchromonster ergeben. Kombiniert mit Formelsynchron und und T.G. Hyperbibliothekar kann man Quasar so optimal nutzen.

Zwar gibt es auch Decks die darauf abgezielt sind, 2 oder 3 Quasare in ersten Zug zu beschwören, aber diese sind alle entweder inkonstant oder durch die Limitierung einzelner Karten (so wie z.B. Wiederaufleben) so gut wie unspielbar.

Quasar bleibt also ein Bossmonster, welches nur sehr wenige Decks nutzen können. Sollte man eine Chance auf seine Beschwörung haben, dann sollte man ihn jedoch einmal im Extra Deck spielen. Wenn er einmal liegt, dann hat man quasi das Duell in der Hand, da der Gegner ihn oft nur sehr schwer entsorgen kann.

Quasarschnuppen-Drache bekommt nun am Ende dieses Ratings seine Bewertung:

Attribut/Typ (10%): 8 von 10 (Als Drache profitieren im Friedhof Karten wie die Drachenherrscher von ihm. Licht kann man noch für Schwarz Glänzender Soldat – Gesandter des Anfangs oder Aufrichtig gebrauchen.)
Werte (20%): 10 von 10 (Alles andere wäre ungerecht. Er hat Werte, die mit den stärksten aller spielbaren Monster entsprechen. Sie entschädigen auch zum Teil für seinen hohen Beschwörungsaufwand)
Effekt (30%): 10 von 10 (Er kann zweimal angreifen, pro Runde eine Karte oder einen Effekt negieren und er hinterlässt nach seinem Ableben noch ein anderes Monster mit 3300 ATK. Was will man mehr? Richtig: Nichts.)
Spielbarkeit und Beschwörungsaufwand (40%): 2 von 10 (Seine größte Schwachstelle ist, dass er nur in sehr wenigen Decks spielbar ist. Zudem ist sein Beschwörungsaufwand extrem hoch, da man immer mindestens 3 spezielle Monster benötigt. Man kann nur versuchen die Kosten seiner Beschwörung einigermaßen auszugleichen – aber selbst das wird nicht immer gelingen.)

Zählen wir dann alles zusammen, so hat der Quasar am Ende eine Gesamtpunktzahl von 66 Sternen erreicht. Auf 100 mögliche Sterne hochgerechnet ergibt das eine Gesamtbewertung von 6,5 von 10 möglichen Sternen. Auch wenn er ein Überflieger seiner Klasse ist, so ist er nur extrem schwer zu benutzen. Er ist also ein Bossmonster für ausschließlich stark synchrobezogene Deckarten.

Soweit war es das dann von mir. Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge dürft ihr mir wie immer im Diskussionsthread rückmelden.
Ich hoffe, das Rating hat euch gefallen.

Bis zum nächsten Mal

Euer
~Pfannkuchen~