Das Yu-Gi-Oh! Lexikon Teil 4

Jetzt hätte ich fast angefangen mit einem "Ihr wisst ja, wie das läuft...", und wäre direkt in den Artikel gesprungen, tatsächlich liegen der erste, zweite und dritte Teil des Yu-Gi-Oh! Lexikons™ schon 1, beziehungsweise 3 und 3,5 Jahre zurück. Also erstmal kurz die Aufklärung: Diese Artikelserie verschreibt sich der Aufgabe, die vielen seltsamen Fachbegriffe, mit denen Pros und Forenuser dauerhaft um sich werfen, auf verständliche und eindeutige Weise zu erklären.

Eigentlich sollten keine Fragen mehr offen bleiben, nachdem ihr euch alle Ausgaben des Lexikons durchgelesen habt und ihr solltet anschließend selbst den härtesten Pro-Slang mühelos verstehen. Falls ihr wider Erwarten tatsächlich noch über Begriffe stolpert, die in dieser Artikelserie noch nicht erläutert wurden, so gebt mir einfach Bescheid und ich notiere sie mir für den nächsten Artikel. Damit aber genug der Vorworte, steigen wir wieder mal direkt ein.

  • Amigo

    Amigo war der erste Vertreiber des Yu-Gi-Oh! Sammelkartenspiels in Deutschland. Damals, 2003, klappte alles noch nicht auf Anhieb so gut, so dass der Lizenzinhaber Konami Überläufer auf die Yu-Gi-Oh! Lizenz spielte an Unter Friedhof (Name von der Redaktion unkenntlich gemacht) gab.

    Nach dem Lizenzentzug von Unter Friedhof konnte Amigo nun Schnappstahl spielen [1] und ist daher wieder für das Organized Play zuständig und macht bisher einen tollen Job. Nach einer sehr coolen Deutschen Meisterschaft, die das Niveau der "alten" Events erreichte, veranstaltete man auch die YCS gemeinsam mit Konami und konnte sich dabei empfehlen.


  • Cheating

    Unter Cheating versteht man das Mixen von Yu-Gi-Oh! in der normalen Variante mit einer Spezial-Variante des Spiels. So macht man das Spiel direkt eine Spur anspruchsvoller und garantiert, dass sich der WIRKLICH bessere Spieler durchsetzt. Einige beliebte Spezial-Varianten von Yu-Gi-Oh!, die man bei Cheating mit dem normalen Spiel mixt, sind beispielsweise Stacking oder Double Draw.


  • Cheating

    Judges haben nicht ganz verstanden, dass Cheating Yu-Gi-Oh! viel interessanter und cooler macht und daher auf jeden Fall promotet und nicht bestraft werden sollte. Sie halten sich an irgendwelche komischen Strafen-Kataloge, die vorschreiben, dass Yu-Gi-Oh! langweilig sein muss und entsprechend nach den Regeln im Regelbuch gespielt werden sollte.


  • Crap-Rare

    Als "Crap-Rare" bezeichnet man eine seltene Karte, die quasi unspielbar oder zumindest nicht sehr gut ist.


  • Double Draw

    Als Double Draw bezeichnet man eine sehr besondere Variante von Yu-Gi-Oh!. Die Regeln dieses Spiels sind sehr einfach: Man tut so, als ob man eine Karte zieht, zieht aber tatsächlich zwei, um so schneller an die imba Combos im Deck zu kommen.


    Leider ist das Spiel nicht so populär bei den Judges, die aus unersichtlichen Gründen immer direkt Cheating vermuten, wenn jemand eigentlich das sehr viel interessantere Double Draw mit seinem Gegner spielen will. Ein Meister des Double Draw ist übrigens das Piyal.


  • Flame

    Ein "Flame" ist der (verbale) Angriff auf eine andere Person. Das kann, muss aber nicht unbedingt in Form einer Beleidigung geschehen (gerade da wir uns alle darum bemühen sollten, die Forenregeln einzuhalten, empfiehlt es sich, andere User zu flamen, ohne sie zu beleidigen). Ein Beispiel: "Mein Gott, hast du gestern schlecht gespielt!" (ein relativ harmloser Flame).

    Natürlich gibt es auch Untergruppen von Flames, beispielsweise einen "Frisuren-Flame" (Beispiel: "Mein Gott, du schaust aus, als hättest du Hartis Friseur von vor 2 Jahren...").


  • Gelitten

    Gelitten hat man als Yu-Gi-Oh! Kartenhändler, wenn man sich jede Menge Kopien einer Staple heran geholt hat und diese dann zur ehemaligen

  • Staple wird.

  • Hartis (alter) Friseur

    Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren konnten, ist Hartis alter Friseur, der an so einigen Verbrechen an der Menschheit erhebliche Mitschuld hat, mittlerweile untergetaucht. Wie ein Bericht des amerikanischen FBIs besagt – der übrigens nicht mir vorliegt, sondern lediglich Yami-Silver [2] – steht er in Verbindung mit einem Terrornetzwerk.


    Es wird unter anderem auch vermutet, dass er die Haare seiner Opf, ähh Kunden absichtlich nicht ordentlich frisiert hat, so dass man mühelos über die Frisuren der Kunden einen Sprengsatz in wichtige Gebäude schmuggeln konnte. Unser Glück, dass Harti entweder nicht zu den Schläfer-Agenten gehört oder während keines der vergangenen Premier Events gleichzeitig ein internationaler Kongress von Staatsvertretern im selben Gebäude stattfand, so dass es kein lohnenswertes Ziel für Harti gab.


  • Hausaufgaben

    Die Hausaufgaben eines Yu-Gi-Oh! Spielers sind recht umfangreich. Hier mal eine kleine Aufzählung:

    - 7 Forenuser unter 14 Jahren per PN anschreiben und sie fragen, ob sie Topf der Großzügigkeit für 70,- Euro verkaufen wollen

    - 3 zufällige Turnier-Threads im Forum raus suchen und den Gewinner sowie mehrere weitere Spieler, die ebenfalls bevorzugt per Zufall bestimmt werden, als Cheater beschimpfen

    - den geeignetsten Thread im Regional Talk finden und dort erst fragen, wer beim nächsten Turnier in der Nähe am Start ist, den Post mit einem Flame garnieren und als krönenden Abschluss noch irgendwelchen belanglosen Mist posten (wie: "Ich sitze gerade auf dem Klo!"), um nicht den Eindruck zu erwecken, dass man seine Zeit damit verschwendet hat, darüber nachzudenken, was man eigentlich schreiben wollte.


  • ICQ Angriff

    Wenn man 2 oder sogar 3 Nachrichten im ICQ nahezu gleichzeitig erhält und so nicht allen Leuten gleichzeitig antworten kann, so handelt es sich um einen "ICQ Angriff".


  • "Jemand sein"

    Um "jemand" zu sein, muss man entweder mindestens 60% der Spielergemeinde ein Begriff sein oder alternativ zumindest Michel Grüner. Andernfalls wird man nämlich von Michel (und dem ein oder anderen Spieler) geflamed und rhetorisch gefragt: "Wer bist du überhaupt?"

    Diese Frage dient nicht dazu, tatsächlich eine Antwort zu erhalten, sondern der entsprechenden Person exemplarisch vor Augen zu halten, dass sie / ihn kaum jemand kennt. Er also ein "niemand" ist und kein "jemand".


  • Judge

    Der Hüter der Ordnung auf einem Event wird auch als Judge bezeichnet. Meist handelt es sich dabei aber nur um schreckliche Spielverderber!


    Üblicherweise wird jemand zum Judge, wenn er es als Spieler nicht so weit bringt und ihm eine andere Person mal aufzeigt, dass er eigentlich kein jemand ist. Entsprechend ist auch Michel Grüner für die Judge-Karrieren von verschiedenen Top-Judges verantwortlich.


  • Know your role

    Know your role ist ein äußerst liebervoller Flame, der einen User im Forum darauf hinweisen soll, dass er jetzt besser mal chillt und den Thread besser in Frieden lässt und nicht mit seinen geistlosen Posts vergewaltigen sollte.


  • Konami

    Konami ist einer der 80 Lizenzinhaber von Yu-Gi-Oh!, allerdings einer, bzw. der wichtigste. Das heißt, die Firma ist gemeinsam mit Schöpfer Kazuki Takahashi direkt verantwortlich für so ikonische Figuren wie Joey Wheeler (der eine zweite Begeisterungswelle für Skateboarden in Amerika ausgelöst hat), Yugi Muto (der Kindern bewiesen hat, dass Schizophrenie echt cool sein kann und riesige Goldkettchen mit überdimensionalen Anhängern nicht nur bei B.A. vom A-Team komisch aussehen, sondern auch an einem Teenager), Jaden Yuki (der Kindern zeigte, dass Schule nicht immer langweilig sein muss, wenn man den ganzen Tag nichts macht, außer über Yu-Gi-Oh! nachzudenken) und Yusei Fudo (der als Hauptgrund für 3 amerikanische Volksbegehren angeführt wird, in denen man das Mindestalter zum Motorradfahren auf 12 Jahre herabsenken will – natürlich nur, wenn das jeweilige Kind auch Yu-Gi-Oh! spielt).


    Mittlerweile kümmert sich Konami in vielen Teilen der Welt höchstpersönlich um das Yu-Gi-Oh! Sammelkartenspiel, manchmal schaltet man auch einen Lizenznehmer wie Amigo mit ein, der sich dann in enger Zusammenarbeit Konami um die Betreuung der Community bemüht.


  • Michel Grüner

    Einziger deutscher Spieler, der eine Deutsche Meisterschaft, mehrere Pharaoh Tour Stopps und eine YCS gewinnen konnte. Michel Grüner ist die perfekte Mischung aus rohem Talent und einem unbändigen Siegeswillen, der ihn zu ausführlichen Test-Sessions antreibt, so dass man bei ihm quasi immer sagen kann, er hat "seine Hausaufgaben gemacht".

    Wenn Michel gerade wieder mal etwas räudiger ist, beschimpft er gerne Leute, die ihm nicht die Füße küssen, als "niemande" oder lässt sie entsprechend wissen, dass sie "kein jemand sind. Das lässt aber in letzter Zeit glücklicherweise etwas nach. [3]


  • Piyal

    Ein sehr scheues Stufe 20 Pokémon, das ihr im Hessen-Gebiet finden könnt. Sprecht am besten Professor Buche auf ihn an, er kann euch ein paar gute Tipps geben. Am einfachsten könnt ihr es mit guten Preisen aus seinem Versteck locken. Meist wehrt es sich, daher solltet ihr besser einen Superball einpacken, um es fangen zu können!

    Es kommt von Haus aus mit der Attacke Double Draw, die Pokémon bis zur Stufe 30 relativ mühelos aus den Latschen haut.


  • Stacking

    Als Stacking bezeichnet man eine sehr besondere Variante von Yu-Gi-Oh!. Die Regeln dieses Spiels sind sehr einfach: Man tut so, als ob man sein Deck ordentlich mischt, eigentlich versucht man aber, die wichtigsten Karten nebeneinander zu bekommen, damit man die imba Combos auf die Hand zieht.


    Leider ist das Spiel nicht so populär bei den Judges, die aus unersichtlichen Gründen immer direkt Cheating vermuten, wenn jemand eigentlich das sehr viel interessantere Stacking-Spiel mit seinem Gegner spielen will.


  • Staple

    Topf der Gegensätzlichkeit ist aktuell eine Staple.


  • Staple

    Als Staple wird eine Karte bezeichnet, die auf der Liste der verbotenen und limitierten Karten war und die in einem neuen Format wieder genau einmal erlaubt ist. Beispielsweise Schwarzes Loch. Nicht zu verwechseln mit Karten, die mal verboten waren und jetzt auf 3 sind wie Injektionsfee Lily, das sind dann meist Crap-Rares.


  • Staple

    Als Staple wird eine Karte bezeichnet, die so gut ist, dass sie in jedem Deck gespielt werden sollte.


  • Staple (ehemalige)

    Eine ehemalige Staple ist eine Karte, die überall gespielt und dann verboten wurde.


  • Staple

    Als Staple wird eine Karte bezeichnet, die sehr teuer ist und die man sich nicht leisten kann. Wenn eine Karte reprinted wird, verliert sie daher grundsätzlich den Staple-Status.


  • Strategie

    Wenn ihr mit eurem Deck noch mehr könnt, als nur draufhauen, so spricht man allgemein von einer "Strategie". So könnte beispielsweise die Integration von 3 Flippmonstern dafür sorgen, dass ihr plötzlich eine ganz ausgefallene Strategie in eurem Deck habt.


    Da die Moderatoren im Deck Rating Bereich auf eTCG.de echte Spießer sind, wollen sie, dass ihr eure (eigentlich offensichtlichen) Strategien beim Posten eures Decks auch erklärt, damit auch schlechte Spieler verstehen, warum ihr beispielsweise 3 Empfänger im Deck habt.


  • Topdecken

    Als "topdecken" bezeichnet man allgemein das "ziehen von oben". Der Spezialfall tritt ein, wenn man quasi kein Feld und keine Hand hat und vollkommen auf den nächsten Draw angewiesen ist. Diesen nennt man dann "den Topdeck". Besonders beliebt macht man sich bei seinen Gegnern, wenn man in einem "Topdeck-Duell" gewinnt. Der Gegner also beispielsweise gerade das ganze eigene Feld abgeräumt hat, dabei aber ein paar Life Points verloren hat. Dann topdeckt man Wiedergeburt und gewinnt so das Spiel. Der Gegner wird stets euren Drawskill loben und euch für eure clevere Strategie und geschickten Deckbau loben, da nur diese Faktoren dafür verantwortlich waren, dass ihr das Spiel mit so viel Skill gewinnen konntet.


  • Unter Friedhof

    Unter Friedhof war über mehrere Jahre hinweg der Nehmer der Yu-Gi-Oh! Lizenz und somit für den Vertrieb und das Organized Play des Spiels in vielen westlichen Ländern zuständig. Eine gnadenlose Optimierungsstrategie innerhalb des Unternehmens brachte den kreativen Vorschlag hervor, Karten einfach zu produzieren, ohne diese vorher genehmigen zu lassen (man könnte das auch "fälschen" nennen). Dies fiel dann auf und als relativ einfach nachvollziehbare Reaktion spielte Konami Überläufer, so dass Unter Friedhof die Lizenz verloren hat. Seitdem hat Konami wieder die Dinge selbst in der Hand (da Konami die Dauer des Spielzuges bestimmen kann, wird der Effekt von diesem ganz besonderen "Spezial-Überläufer" noch eine Zeit lang andauern).


    Der Optimierungsstratege von Unter Friedhof ist jedenfalls auf die tolle Idee gekommen, dass man eigentlich auch Karten von Bowling-Spielern (Sportart von der Redaktion geändert) weiterhin drucken könnte, obwohl man die dazu notwendige Lizenz nicht mehr inne hatte. Leider ging auch dieser Schuss etwas nach hinten los, da die NBL ("Nationale Bowling-Liga", also der "Bowling-Verband") das nicht so witzig fand.


    Gerüchten zufolge hatten einige Mitarbeiter bei Unter Friedhof ihren Kopf eingeschalten und dem Optimierungsstrategen gesagt, dass seine Ideen nicht so der Knaller sind. Da es sich beim Optimierungsstrategen leider auch um den Besitzer von UF handelte, wurden diese daraufhin gefeuert, um "die Firma weiter zu optimieren".


    Seitdem geht die Firma steil.



    Nicht.


  • Yami-Silver

    Der eTCG.de Newsgott. Wenn der Rest der Yu-Gi-Oh! Welt irgendwas in einem Monat erfährt, könnt ihr gut und gerne davon ausgehen, dass Yami das schon seit 4 Monaten weiß.


    Er ist seiner eigenen Aussage nach eines der beliebtesten Opfer von ICQ Angriffen. Dass er mehr oder weniger alle Infos mehrere Tage vor dem Rest der Yu-Gi-Oh! Welt hat und das auch stets im Forum offen ausspricht kann hier getrost als Grund ausgeschlossen werden. Daran kann es nicht liegen, immerhin kommuniziert ja Yami häufiger, dass er keine Antworten geben kann und Foren-User halten sich grundsätzlich an alles, was man ihnen mit auf den Weg gibt (ganz besonders, wenn man sie darauf hinweist, dass sie mal ihre Hausaufgaben machen sollten.

Sodele, das war auch schon wieder diese Ausgabe des Yu-Gi-Oh! Lexikons. Ich hoffe, ich konnte wieder ein wenig Wissen unter die Leute bringen und ihr könnt euch jetzt auf dem nächsten größeren Turnier ebenfalls mit den Pros unterhalten und wisst, wovon diese sprechen.



soul


Trends der Woche


Herzliche Verabschiedungen


Ganz besonders cool kommt es, wenn man auf dem Weg nach draußen ist, dann noch mal angehalten wird, um ganz besonders herzlich verabschiedet zu werden. Da freut man sich dann immer gleich doppelt auf den bevorstehenden Urlaub!


Mailand


Wir wissen, wo die YCS als nächstes in Europa stoppt. Freuen wir uns auf den verkürzten Italien-Urlaub, bei dem wir direkt noch mal die 1000-Spieler-Marke angreifen wollen!


Google


Ich weiß nicht, wie Leute Google nicht mögen können... ich habe eben "yu-gi-oh lexikon site:etcg.de" eingegeben und hatte SOFORT die Links auf die 3 ersten Ausgaben des Lexikons. Diese Firma spart mir so viel Zeit, da komme ich ihr stellenweise auch gerne mal entgegen und stelle z. B. keinen Antrag auf die Unkenntlichmachung meiner Häuserfront oder so.




[1] Wundert euch nicht, dass die Firmen alle mit verbotenen Karten spielen... das ist so üblich.


[2] Yami weiß einige der Dinge, die er weiß, von seinen Connections beim amerikanischen FBI. Daher ist er auch nicht nur Yu-Gi-Oh! Newsgott, er ist auch einer der heimlichen Informanten von CSI: Miami.


[3] Was natürlich auch nur daran liegen könnte, dass ihm immer mehr Leute die Füße küssen...