Gogogo – Was kann der Archetype wirklich?

Kurz nach dem Erscheinen des neuen Booster „Duelist Alliance“ fragte ich mich, welches Deck ich auf meinem nächsten Ladenturnier spielen sollte. Da ich noch nicht die Möglichkeit hatte, mir die neuen Karten zu besorgen, fielen viele Optionen schon einmal weg. Ich erinnerte mich dann an ein Turnier, in dem ich gegen ein Gogogo-Deck verloren habe. Dies brachte mich dazu, selber ein solches Deck zu bauen, um dessen Spielbarkeit zu testen. Da ich auf meinen Locals noch niemanden gesehen habe, der dieses Deck gespielt hat, begab ich mich also in ganz neue Gefilde. Glücklicherweise ist die Strategie des Decks relativ einfach und kann mit anderen Rank 4-Engines verglichen werden.


Was können die Gogogo-Monster?



Das Lineup der Gogogo-Monster ist sehr überschaubar. Es gibt nur 4 Monster. Dies bedeutet auch, dass der Deckbau nicht besonders schwer ist, da man nur einen kleinen Pool zur Verfügung hat, aus dem man sich seine Optionen aussuchen muss. Gogogo-Riese ist dabei wohl meistens überhaupt erst der Grund, warum man das Deck spielen möchte. Gogogo-Riese gehört zu den vielen Karten, die die Beschwörung eines Rank 4 Xyz-Monsters erleichtern. Dabei sind natürlich besonders seine Werte auffallend. Mit 2000 Angriffspunkten kann er fast jedes andere Stufe 4-Monster überrennen und ist somit auch nicht nutzlos, falls sich kein Ziel im Friedhof befindet. Er dreht sich zwar nach dem Angriff in die Verteidigungsposition, das ist aber häufig verkraftbar. Zusätzlich sollten seine Verteidigungspunkte beachtet werden, die später noch einmal hilfreich sein könnten. Weiterhin ist der Gogogo-Riese auch ein legales Ziel für seinen eigenen Effekt. Dies gibt es nur äußerst selten und hilft dem Deck dabei, die schwächeren Hände spielbarer zu machen.


Das wohl beste Ziel für den Riesen ist dabei der Gogogo-Geist. Dieser hat zwar keinen besonderen Beschwörungseffekt, dafür aber viele andere wichtige Eigenschaften. Erstens hat er 1900 Angriffspunkte und kann somit – wie der Riese – auch ohne Xyz-Beschwörungen ein hilfreiches Monster sein. Besonders gegen andere Rank 4-Decks, die meistens schwächere Monster spielen müssen, erweist sich der Geist als gelungene Alternative. Auch er hat 0 Verteidgungspunkte. Sehr interessant ist weiterhin sein Typ: Er ist ein Zombie. Dies bedeutet, dass das Gogogo-Deck theoretisch die Möglichkeit hat, den Zombie-Support zu nutzen.

Wenn ich sage, dass der Geist keinen Effekt hat, liege ich damit nicht richtig. Falls der Geist vom Friedhof beschworen wird und man einen Gogogo-Golem im Friedhof hat, kann man diesen beschwören. Daraus folgt, dass ein Mezuki auch ein Rank 4-Xyz bedeuten kann. Der Golem kann dabei nicht so sehr durch seinen Effekt überzeugen, da es nur selten vorkommen wird, dass er mehrere Runden in Verteidigungsposition auf dem Feld liegt. Trotzdem besitzt auch er 1800 Angriffspunkte, dies ihm erlauben, viele gegnerische Monster zu überrennen. Im Gegensatz zu den anderen beiden Monstern besitzt er sogar Verteidigungspunkte.


Gogogo-Gigas hat einen ähnlichen Effekt, nur dass er sich nicht nur auf die Spezialbeschwörung von Gogogo-Geist beschränkt. Wenn ein anderes Gogogo-Monster aus dem Friedhof beschworen wird, kann man ihn beschwören, in diesen Zug aber keine Battle Phase durchführen. Dies ist leider eine sehr große Einschränkung, besonders wenn man bedenkt, dass man meistens einen Gogogo-Geist aus dem Friedhof beschwören wird und somit der Gogogo-Golem die gleiche Aufgabe erfüllt, solange der Gegner keine Teuflische Kette oder Durchbruchfähigkeit aktiviert. Gogogo-Gigas kann aber dabei helfen, Xyz-Monster zu beschwören, die 3 Materialien brauchen. Außerdem können seine Werte auch nicht überzeugen. 2200 Verteidigungspunkte sind zwar wirklich gut, die 0 Angriffspunkte gleichen das aber wieder aus.

Doch diese paar Monster reichen ja nicht für das Deck. Wie kann man das Deck weiter aufbauen?


Onoma... WAS? Wie spricht man das aus?



Da es nur sehr wenige Gogogo-Monster gibt, ist es natürlich schwierig, diese auf die Hand zu bekommen. Wie schon gesehen, ist das Deck sehr von Gogogo-Riese abhängig. Das bedeutet auch, dass es sehr schwierig ist, ohne ihn zu gewinnen. Onomatopoesie-Paar ist die perfekte Karte, um dieses Problem zu lösen. Mit ihr kann man sich immer das passende Gogogo-Monster auf die Hand suchen und zusätzlich andere Karten, die man nicht auf der Hand gebrauchen kann, auf den Friedhof abwerfen. Somit kann sich die Zauberkarte mit einem Gogogo-Geist zusammen in ein Rank 4-Xyz verwandeln.


Daraufhin kann man sich die Frage stellen, welche anderen Monster man spielen kann, um das Potential von Onomatopoesie-Paar auszuschöpfen. Bei den Zubaba-Monstern sehe ich kein Potential, da sie alle Stufe 3 sind und somit nicht in das Deck passen. Meiner Meinung nach gibt es zwei vernünftige Lösungen: Erstens gibt es da Dododo-Knacker. Der Knacker hat einen ähnlichen Effekt wie der Cyber Drache. Da der Knacker zu einem Stufe 4 Monster wird, wenn man ihn durch diesen Effekt beschwört, passt er perfekt in das Thema. Er ermöglicht es, im ersten Zug mit ihm – und jedem anderem Gogogo-Monster – eine Xyz-Beschwörung durchzuführen, um die nächsten Züge vorzubereiten. Auch er kann außerdem mit 1900 Angriffspunkten überzeugen. Leider ist er ziemlich nutzlos, wenn man schon Monster kontrolliert, oder der Gegner keine Monster ausspielen möchte.


Die Gagaga-Monster bieten da eine größere Auswahl. Die wohl beste Alternative sollte aber Gagaga-Wache sein. Er hat vernünftige Werte und kann überraschend als Handtrap eingesetzt werden. Control-Decks haben dann Probleme mit ihm, da 2000 Verteidigungspunkte doch schwer zu überrennen sind. Außerdem kann man ihn – in brenzligen Lagen – durch seinen eigenen Effekt schützen, wodurch man nächste Runde wieder eine Xyz-Beschwörung durchführen kann. Das größte Problem der Wache ist, dass sie Kartennachteil erwirtschaftet, wenn man diesen Effekt aktiviert und nicht zufällig die richtige Karte abwerfen kann. Zusätzlich kann sie weiterhin durch Effekte zerstört werden. Zuletzt ist eine – durch Onomatopoesie-Paar - gesuchte Gagaga-Wache nicht mehr besonders stark, da der Gegner sich auf sie einstellen kann.


Noch mehr Xyz-Beschwörungen?



Da die Stärke des Decks die Xyz-Beschwörungen sind, sollten die weiteren Karten auch diese Strategie unterstützen. Ich erwähnte schon, dass zwei sehr wichtige Monster des Decks 0 Verteidigungspunkte haben. Aus diesem Grund ist Maskiertes Chamäleon eine wirklich gute Option für das Deck, da es als ein weiterer Gogogo-Riese fungieren kann. Man wird meistens mindestens sechs legale Ziele für das Chamäleon spielen, sodass es nur sehr selten tot sein wird. Zusätzlich ist das Chamäleon noch flexibler, da man mit ihm auch Synchromonster beschwören kann und somit nicht nur auf Xyz-Beschwörungen begrenzt ist. Geheimsektendruide Dru könnte eine ähnliche Funktion erfüllen, ist aber kein Empfängermonster und somit nicht so flexibel wie das Chamäleon, das auch durch König der wilden Kobolde suchbar ist. Wenn diese Karte den Weg in das Extra Deck gefunden hat, kann man auch über Kagetokage nachdenken, der hilfreich sein kann, falls der Gegner Durchbruchfähigkeit oder Teuflische Kette aktivieren möchte.


Um das volle Potential von Gogogo-Geist ausnutzen, kann man eine kleine Zombie-Engine spielen. Mezuki ist dabei die wichtigste Karte, da er Gogogo-Geist wiederbeleben kann. Falls man einen Gogogo-Golem im Friedhof hat, kann ein einziger Mezuki also ein Rank 4 Xyz-Monster bedeuten. Goblinzombie kann Mezuki und Gogogo-Geist suchen und kann durch diese Fähigkeit das Deck konstanter machen. Das Problem ist, dass er nach einer Xyz-Beschwörung seinen Effekt nicht aktivieren kann und somit für das Konzept des Decks nicht unbedingt geeignet ist. Zombiemeister passt hingegen schon besser in das Deck, da er tote Monster – zum Beispiel Mezuki – auf den Friedhof befördern kann und ein neues Monster aus dem Friedhof beschwört. Außerdem hat auch er 0 Verteidigungspunkte.


Bei den Zauber- und Fallenkarten gibt es sonst keine besonderen Vorgaben. Da man natürlich die Effekte seiner Monster aktivieren möchte, könnten Karten wie Verbotene Lanze oder Mystischer Raum-Taifun helfen, auch weil Makrokosmos oder Kolosseum des Kaisers das Deck sehr einschränken. Außerdem sollte man über 1 oder 2 Kopien von Topf des Zwiespalts nachdenken, da man durch ihn viele wichtige Monster recyclen kann. Einige Karten, die Monster vom Friedhof beschwören – zum Beispiel Seelenlast, Buch des Lebens oder Ruf der Gejagten – könnten auch helfen, besonders wenn man den Effekt von Gogogo-Geist noch öfter benutzen möchte. Da die Shadolls nun spielbar sind, sollten Durchbruchfähigkeit und Teuflische Kette auch unbedingt gespielt werden, da El-Schattenpuppe Winda sonst zu einfach das komplette Deck zerstören kann.


Da das Extra-Deck sehr knapp ist, muss man sich beim Bauen den Kopf zerbrechen. Einige Standards wie Übelschar-Exzitonenritter oder Nummer 101: Lautlose Ehre ARK sind aber natürlich Pflicht. König der wilden Kobolde sollte auch gespielt werden, da er eine einfache Möglichkeit ist, Kartenvorteil zu erwirtschaften. Zusätzlich ist Lavalval-Kette essentiell, um schlechte Starthände zu verbessern und Mezuki in den Friedhof zu legen. Besonders die Frage, ob man Nummer 103: Ragnanull, Nummer 50: Schwarzes Maisschiff oder Cairngorgon, antileuchtender Ritter spielt, ist reine Geschmackssache und abhängig vom jeweiligen Metgame.


Deckliste


Hier präsentiere ich euch meine Deckliste, an der ihr aber natürlich auch rumschrauben könnt:


3 Gogogo-Riese

3 Gogogo-Geist

1 Gogogo-Golem

3 Dododo-Knacker

3 Maskiertes Chamäleon

2 Mezuki

1 Kagetokage

1 Zombiemeister


3 Onomatopoesie-Paar

3 Mystischer Raum-Taifun

2 Verbotene Lanze

1 Gedankenkontrolle]

1 Törichtes Begräbnis

1 Schwarzes Loch

1 Seelenlast


3 Teuflische Kette

2 Dimensionsgefängnis

1 Schwarzes Horn des Himmels

1 Bodenlose Fallgrube

1 Ernste Warnung

1 Zwangsevakuierungsgerät

1 Reißender Tribut

1 Windsturm der Phönixflügel


Extra Deck


2 Castel, der Himmelssprenger-Musketier

1 Nummer 101: Lautlose Ehre ARK

1 Lavalval-Kette

1 Übelschar-Exzitonenritter

1 Nummer 50: Schwarzes Maisschiff

1 Cairngorgon, antileuchtender Ritter

1 König der wilden Kobolde

1 Nummer 80: Rahpsodie im Berserkern

1 Gagaga-Cowboy

1 Diamant-Direwolf

1 Abyss-Bewohner


1 Finsternis End-Drache

1 Blutroter Klingenkämpfer

1 Schrottdrache


Auf geht’s!


Ich möchte euch bitten, dem Deck eine Chance zu geben, da es weitaus konstanter und stärker ist, als man auf den ersten Blick glauben mag, Ein konstantes Beschwören von Rank 4 Xyz-Monstern bietet – duch die große Auswahl – vielseitige Toolbox-Möglichkeiten. Es muss nur gesagt werden, dass das Deck durch die neuen Shadolls natürlich weitaus schwächer geworden ist, da das Matchup kaum zu gewinnen ist.

Habt ihr euch schon einmal mit dem Gogogo-Deck beschäftigt? Habt ihr andere Erfahrungen gemacht? Würdet ihr das Deck ganz anders bauen? Ich würde mich über eure Antworten freuen.