Wir schreiben den 13.Juli und befinden uns somit drei Tage nach Release des neuen Starter Decks, welches die neuen Pendulum Monster in unser geliebtes Spiel eingeführt. Doch mit der neuen Art Monster ändern sich noch weitere Dinge: es gibt einige Neues im beigelegten Regelheftchen. *shin* hat dazu ja vor einiger Zeit schon einen Artikel veröffentlicht. Daher möchte ich an dieser Stelle die besagten Regeln und Spielmechaniken nicht nochmal alle vertiefen. Dieser Artikel hier dreht sich hauptsächlich um die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt anzufangen, wenn der Spieler, welcher das Spiel beginnt, mit lediglich fünf anstatt sechs Handkarten starten darf bzw. muss.


Theorie


In der Theorie klingt das ganze recht simpel: Derjenige, der anfängt, zieht auf fünf Handkarten auf und beginnt das Spiel mit dem Überspringen seiner Draw Phase. Doch hat dies weitaus mehr Auswirkungen. Im zweiten Spiel des Matches kommt natürlich der Faktor "Side Deck" hinzu, denn wer anfängt, der zieht auch mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine seiner geboardeten Karten. So bekommt die Thematik des Anfangens eine neuen taktischen Aspekt hinzu und jeder wird sich zweimal überlegen, ob man anfangen möchte oder doch lieber dem Gegner bzw. der Gegnerin den Vortritt lässt. Dieser theoretische Aspekt wirkt sich natürlich auch auf den ...


Deckbau


... aus. "Inwiefern das?", werden sich sicherlich einige Leute fragen, doch die Antwort ist ganz einfach: Reduzierung der Death Draws - sprich der Karten, welche auf einer Starthand besser nicht auftauchen, da sie einen dort eher behindern als zu helfen. Somit muss man versuchen die Anzahl derjenigen Karten zu minimieren, welche potenziell zu Death Draws werden können. Auch situationsabhängige Karten sind daher zu beschränken, da zu viele von ihnen auf einmal die Starthand blockieren können. Doch um auf die Leitfrage des Artikels zurück zu kommen, lohnt es sich noch selbst anzufangen? Diese Frage lässt sich leider nicht so einfach pauschal beantworten, daher muss man das je nach Deck entscheiden. Jene Entscheidung wird, wie oben schon erwähnt, in Spiel zwei und drei noch durch einige weitere Faktoren beeinflusst. Beispielhaft hier nun drei davon, welche diesen Einfluss darstellen können: "Hilft es meinem Gegner anzufangen?" , "Welche möglichen Auswirkungen hat das Side Deck?" , "Ist es vielleicht besser mich entgegen des Naturells meines Decks doch lieber anzufangen als meinem Gegner den Vortritt zu lassen?". Bestimmte Decks haben durchaus Vorteile dadurch zu beginnen oder den Gegner starten zu lassen.


Theoretisch hat jedes Control-Deck, welches auf seine Normalbeschwörung angewiesen ist, um sein Spiel aufzubauen, beispielsweise Getriebria mit ihrem Getriebriarsenal oder ihrer Getriebriabwehr, daher eher einen Vorteil, wenn es anfängt, selbst wenn es dadurch gezwungen ist, mit einem für es doch nicht so unrelevanten Ressourcennachteil zu beginnen. Ähnliches gilt etwaig für Decks wie Apparate, welche durch die Pendulum Mechanik einen Push bekommen haben, sowie Magiebuch bzw. Prophezeiung, Bujin, Übelschar oder andere Control-Decks. Jedoch gibt es hierbei auch Ausnahmen: Lichtverpflichtete und Sylvanische.


Man kann beide Decks nicht als Control-Deck bezeichnen, doch ist auch bei diesen beiden Themendecks die Normalbeschwörung von immenser Wichtigkeit. Lichtverpflichtete sind aufgrund ihrer Wirkungsweise dazu gezwungen Karten auf den Friedhof zu senden. Gelingt dies nicht per Angriff der Lichtbrigade oder Solarwiederaufladung, so muss die Normalbeschwörung eines Lichtverpflichteten Monsters oder eines Kuribanditen gelingen, da sie sonst nicht richtig ins Spiel finden{{Natürlich darf man hier auch Nest der Nadelkäfer nicht vergessen zu erwähnen, jedoch ist diese gleich nützlich, sei es, wenn man anfängt, oder auch nicht}}.

Auch im Deck rund um die Pflanzen ist es wichtig die erste Normalbeschwörung erfolgreich durchzuführen, am besten natürlich eines der beiden Exemplare von Einzelfeuerblüte oder jegliches andere niedrigstufige Pflanzenmonster, um dies mit Hilfe von Supersolarer Nährstoff in eben erwähnte Pflanze mit Recruitereffekt zu verwandeln{{Im Idealfall hat der gemeine Sylvanisch Spieler dazu noch ein Exemplar von Seelenlast, sonst wäre ihm ja langweilig, da er den Gegner nicht nerven kann}}.


Diese Theorie kann man natürlich auch umdrehen. Folglich sollten Kombodecks versuchen immer als Zweites mit dem Spiel zu beginnen, da diese somit schon durch diese eine Karte mehr in der Starthand im Vorteil sind. Nixenrüstung zum Beispiel ist solch ein Kombodeck. Es gibt viele kleine Zwei-Karten-Kombos, wie etwa Nixenrüstung Abysshecht plus Atlantischer Scharfschütze. Dadurch minimiert man die Gefahr durch verdeckte Karten des Gegners, sucht sich ein weiteres Komboteil und generiert weiteren Ressourcenvorteil. Bei Kombodecks ist es daher sinnvoll der zweite Spieler zu sein. Jedoch muss man hier im Deckbau darauf achten genug Schutzkarten zu integrieren, damit man die Kombinationen auch sicher und sauber runterspielen kann, da es nichts hilft mit einer großen Kombo in eine Bodenlose Fallgrube oder ähnliches hineinzufallen und man dadurch einen Zug lang ausgebremst ist, man seine Ressourcen neu sichten muss und anders agieren, als es vielleicht hundertprozentig optimal wäre.


Oben erwähntes Sylvanisch Themendeck kann man jedoch auch so aufbauen, dass man als zweiter Spieler anfangen möchte, da man dann eher die Komboteile hat. Hierzu müssen Karten wie Rosenbogenschützin und Verbotene Lanze vermehrt integriert werden. Jedoch tritt diese Tatsache auch in anderen Decks in Kraft, zum Beispiel bei den Magiebüchern. Deren Normalbeschwörung von Magiebuch-Magier der Prophezeiung, Gerechtigkeit der Prophezeiung oder Mäßigkeit der Prophezeiung in der Regel so wichtig, dass man darüber nachdenken sollte entgegen dem allgemeinen Trend mehr als nur ein Magiebuch der Weisheit im Deck zu integrieren. Die Problematik hierbei ist, dass Themendecks wie Nixenrüstung oder Lichtverpflichtete sich eher darüber freuen, dass man mehr Schutzkarten gegen Zauber- oder Fallenkarten spielt, da diese erfahrungsgemäß solche Karten eher weniger bis gar nicht spielen. Im Lichtverpflichteten Deck {{Oder Lichtverpflichteten Dreck, wie es manche eher bezeichnen}} wären das maximal Karten wie etwa Durchbruchfähigkeit oder Kräfte einkerkern oder im Nixenrüstung Deck auch die erwähnte Durchbruchfähigkeit, Bodenlose Fallgrube, Reißender Tribut, Gedankenkontrolle manchmal auch Ernste Warnung und natürlich drei Exemplare von Abyss-sphäre. Beide Decks profitieren folglich daraus, wenn mehr Karten zum Schutz von eigenen Monstern beim Gegner gespielt werden, als Karten, welche Beschwörungen annullieren oder beschworene Monster zerstören. Da diese beiden Themendecks die wohl beherrschenden Decks des kommenden Formats werden könnten, muss man versuchen die richtige Balance zu finden, was die Anzahl der offensiven bzw. defensiven Schutzkarten angeht.


Abschließend möchte ich noch auf ein paar Decks eingehen, ob diese eher von den neuen Regeln profitieren oder dadurch geschwächt werden.


Deckroulette


Decks, welche profitieren sind...


Nixenrüstung

Man kann sowohl als erster, als auch als zweiter Spieler ins Spiel starten und hat mit Genex-Undine eine flexible Karte zur Eröffnung, welche situationsabhängig verwendet werden kann. Als Kombodeck ist die Ausgangslage als Zweiter zu starten, sogar noch etwas besser aufgrund des gegebenen Ressourcenvorteils.


Magiebuch / Prophezeiung

Das Deck ist recht variabel. Richtig gebaut ist es egal, ob man anfängt oder als zweiter Spieler am Zug ist. Der wirkliche Vorteil ist jedoch die Regelung, dass es nun zwei Feldzauberkarten geben darf, und zudem ist Mystischer Raum-Taifun meist in die Side Decks der Spieler verschwunden. Daher stellt dieses Deck einen recht guten Metacall dar.


Decks, welche relativ unberührt davon bleiben sind...


Lichtverpflichtete

Wie oben schon erwähnt ist es ein Nachteil mit einer Karte weniger zu starten als Kombodeck, jedoch ist dies relativ egal, da, sofern man den Friedhof schnell genug gefüllt bekommt, dieser Ressourcennachteil schnell aufgearbeitet werden kann. Ich sage nur Urteilsdrache und buuuuuuuuuuuuuuumm...


Bujin

Zumindest die Variante mit Kolosseum des Kaisers und Königlicher Erlass ist davon recht unberührt. Auch hier hat man, sofern man beginnt, den Nachteil der einen Handkarte weniger, jedoch ist Bujin Yamato der Kern des Decks, umso länger er liegt, umso mehr kann der Bujin Spieler das Spiel kontrollieren. Als Zweiter zu beginnen ist auch nicht wirklich problematisch, da man dann eher eine Verbotene Lanze beispielweise haben kann und somit die Normalbeschwörung selbst gegen eine Bodenlose Fallgrube oder ähnliches durchbringen kann.


Decks, welche dadurch benachteiligt werden sind...


Getriebria

Man könnte meinen, dass die Limitierung von Getriebriagetriebe genug sei, aber nein, das Deck ist dazu gezwungen anzufangen - und das als Control-Deck mit einer Starthandkarte weniger und zwei Exemplaren von Getriebriagetriebe weniger, sodass dadurch möglicherweise kein Recruiter- oder Floatermonster in Zug 2 zur Hand ist. Dadurch wurde das Deck immens beeinträchtigt und verliert scheinbar mehr und mehr an Spielstärke, auch wenn die Limitierung der themeninternen Falle berechtigt war.


Übelschar

An dieser Stelle kann man jetzt denken, dass die Semi-Limitierung von Verstärkung für die Arme wirklich eine Verstärkung sei, jedoch ist dies meiner Meinung nach eher zu vernachlässigen. Man muss auch hier im Idealfall beginnen und das möglichst mit Übelschar-Ophion. Jedoch hat man weniger Handkarten, um dies zu bewerkstelligen, und somit auch potenziell weniger Schutzkarten. Jedoch kann dieses Deck, genau wie Getriebria auch die Anti-Karten gegen die beiden Power Decks Nixenrüstung und Lichtverpflichtet im Main Deck spielen, wie kaum jemand anderes, die Rede ist von Dimensionsriss und Macrokosmos.


Die letzte Aufstellung ist rein von persönlicher Meinung geprägt, sicherlich gibt es jemanden, der diesbezüglich andere Ansichten hat, diese könnt ihr gerne im Diskussionsthread untereinander austauschen. Somit war es das von mir an dieser Stelle und ich wünsche euch allen ein schönes Restwochenende und eine gute Woche.


LG Devil'sHellfire






 

Antworten 11

  • Als Mermail-Spieler seit 3 Formaten und so wie Mermail atm gespielt wird kann ich dir leider nicht zustimmen.


    Ich war gestern auf einem 60-Mann-Turnier mit vielen starken Spielern das nach der neuen Regelung gespielt wurde und hatte u.a. 2 Mermail-Mirrors, und wir waren uns alle einig das allein die Möglichkeit z.b. Undine oder Dweller oder Linde first Turn zu OP sind um darüber hinweg zu gehen; anfangen gewinnt auch im Mermail immer noch Spiele, und die von dir angesprochenen Control Decks WOLLEN ja ohnehin anfangen, und ich persönlich habe lieber nen garantierten Undine-search mit vllt noch 1/2 sets oder halt ner guten hand mit der ich auf die gegnerischen möglichen Geragiarmor + jetzt noch 4 sets eingehen kann als nur ne gute Hand. Klar kann das auch nach hinten losgehen, aber dann nehm ich halt ein wenig Schaden; Mermail kann auch aus etwas minus wieder rauskommen.


    Tl;dr anfangen ist immer noch stark, auch in Combodecks.


    MfG


    Momo

  • Sehr Interessanter Artikel, aber ich finde, du hättest noch auf OTK Decks wie Infernity eingehen können. (Ist ja auch Meta, aber wird durch diese Regelung geschwächt)
    Man muss ja im Infernity seine Kombo durchziehen und dafür braucht man 6 HK (Monster für die Kombo + Backrow). Doch wenn man als 2. startet und mit 6 HK, muss man sich durch gegnerischen Backrow kämpfen und das ist für das Deck auch nicht so gut.
    Deshalb finde ich Infernity mit dieser Regelung besonders interessant und man hätte Infernity mal ansprechen können.


    Außerdem könntest du noch was zu Exodia FTK schreiben. :D


    M f G Ley ;)

  • Sehr Interessanter Artikel, aber ich finde, du hättest noch auf OTK Decks wie Infernity eingehen können. (Ist ja auch Meta, aber wird durch diese Regelung geschwächt)
    Man muss ja im Infernity seine Kombo durchziehen und dafür braucht man 6 HK (Monster für die Kombo + Backrow). Doch wenn man als 2. startet und mit 6 HK, muss man sich durch gegnerischen Backrow kämpfen und das ist für das Deck auch nicht so gut.
    Deshalb finde ich Infernity mit dieser Regelung besonders interessant und man hätte Infernity mal ansprechen können.


    Außerdem könntest du noch was zu Exodia FTK schreiben. :D


    M f G Ley ;)


    ich find infernity macht es nicht allzu viel aus mit 5 zu starten, immerhin ist dann die chance geringer, zu viele monster zu haben

  • Zitat

    In der Theorie klingt das ganze recht simpel: Derjenige, der anfängt, zieht auf fünf Handkarten auf und beginnt das Spiel mit dem Überspringen seiner Draw Phase.


    Ich glaube die Draw Phase wird nicht geskippt.

  • Du hast in deinem Artikel geschrieben, dass Spellbook/Magiebuch/Prophecy/Prophezeiung einen Vorteil aus der neuen Regelung erhält, dass 2 Feldzauberkarten erlaubt sind. Das ist richtig, allerdings verschlechtert das auch das Matchup gegen Grabwächter. Wenn Tal der Toten liegt, ist die eigene Feldzauberkarte nutzlos, da der eigene Effekt nicht durchkommt (das war schon immer so, jedoch..).


    Und jetzt kann man nichtmehr die eigene Feldzauberkarte über das Tal der Toten legen, so dass ein schnelles (suchbares) out dagegen wegfällt. Es bleibt nur der MST o.Ä.

  • Ich glaube die Draw Phase wird nicht geskippt.


    Ich meine auch, sie würde laut Regelheft geskippt. Habe grad keins zur Hand leider. Spielt am Ende aber sowieso keine große Rolle :P
    Mir ist jedenfalls keine Karte bekannt, die im FIRST TURN in der DP irgendwas bewirken kann.

  • Mir ist jedenfalls keine Karte bekannt, die im FIRST TURN in der DP irgendwas bewirken kann.


    rank-up-magic - the seventh one zum beispiel :P

  • Aber selbst wenn die DP nicht geskipped wird, man zieht ja jedenfalls nicht. Von daher doch egal.
    Wie ist es denn jetzt, wird sie geskipped oder findet einfach nur ohne den Draw statt?

  • Wie ist es denn jetzt, wird sie geskipped oder findet einfach nur ohne den Draw statt?


    laut neuer einsteigeranleitung gibt es keine draw phase im ersten zug.


    seite 1:

    Zitat

    Jeder Spieler zieht am Beginn seines Spielzugs eine Karte, außer im ersten Spielzug des ersten Spielers.

  • Push für meine Gladis und Getriebria sollte es auch nicht viel ausmachen^^

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