Seit gestern ist Photon Shockwave im Handel erhältlich und wir haben eigentlich noch gar kein Wort über das neue Evolution Themendeck verloren, das in diesem Booster eingeführt wurde. Höchste Zeit also, genau dieses nachzuholen.



Das Evolution Deck


Den Grundstock des FEUER Decks bilden die Evoltile Reptilien. All diese Reptilien haben Effekte, die einen Evolsaur Dinosaurier spezialbeschwören können. Vergleichbar mit den Gladiatorenungeheuern wiederum haben die Evolsaur spezielle Effekte, die sich nur dann aktivieren, wenn sie auf genau diesem Wege beschworen werden. Zu guter Letzt können dann zwei Evolsaur zu einem Evolzar Drachen Xyz überlagert werden. Der bekannteste Evolzar seiner Art ist Evolzar Laggia, den wir im Zusammenhang mit dem Rettungskaninchen bereits kennengelernt haben. Das andere, TCG exklusive Xyz Monster ist Evolzar Dolkka. Die Evolutionsreihe geht also von Reptilien über Dinosaurier hin zu Drachen.


Viele Spieler werden sich beim Erscheinen von Laggia und Dolkka gedacht haben: "Geile Monster! Die will ich auch spielen!" Blöderweise wollen die meisten Spieler diese mit Rettungskaninchen und Fremdenführerin aus der Unterwelt kombinieren. Und um es kurz zu machen: Die meisten Spieler sind gar nicht bereit, die benötigten Unsummen an Geld in diese Karten zu investieren, nur um die coolen neuen Xyz Monster spielen zu können. Also müssen Alternativen her. Glücklicherweise ist die naheliegende Variante, die beiden Monster einfach in ihrem eigenen Themendeck zu spielen, durchaus erfolgversprechend. Dementsprechend sei ein aus Japan stammendes Beispieldeck an dieser Stelle kurz vorgestellt. Dies ist die Deckliste. Achtung! Das Turnier fand noch vor Erscheinen der aktuellen Banned List entstanden. Giant Trunade ist nicht mehr turnierlegal, kann aber einfach durch Heavy Storm ersetzt werden.


3x Evoldo Odochelys

3x Evoldo Westlo

2x Evoldar Ulcanodon

3x Evoldar Cerato

2x Evoldar Diplodocus

3x Jurac Guaiba


3x Fossil Dig

3x Pot of Greederosity

1x Monster Reborn

1x Pot of Avarice

1x Giant Trunade

1x Dark Hole

3x Forbidden Holy Lance

2x Mystical Space Typhoon


1x Torrential Tribute

3x Offering to the Snake Deity

2x Bottomless Trap Hole

1x Solemn Judgment

2x Seven Tools of the Bandit


1x Black Rose Dragon

1x Stardust Dragon

1x Trishula, Dragon of the Ice Boundary

1x Gemknight Parl

1x Solid-Frozen Gantetsu

1x Daigusta Phoeni

1x Empty Space Sea Serpent Levaiel

1x No.20 Brilli-Ant the Gig-Ant

1x Eviritua Mellowgeist

1x Inverz Roach

1x Vairon Disigma

3x Evolkaiser Ragia

1x No. 39, Aspiring King Hope


Wie funktioniert das Deck?


Fangen wir mit den einfachen Dingen an. Die Zauberkarte Fossile Grabung kann einen beliebigen Dinosaurier der Stufe 6 oder niedriger auf die Hand suchen. Im Normalfall werden wir uns mit dieser Karte den ebenfalls aus dem Laggia Rabbit bekannten Jurrac Guaiba auf die Hand suchen. Mit diesem überrennen wir ein gegnerisches Monster, rufen einen zweiten und können anschließend einen der beiden Evolzar rufen. Sollte Guaiba kein sinniges Ziel mehr sein, tut es auch ein Evolsaur Cerato, der auch ohne Effekt noch brauchbare 1900 Angriffspunkte hat und somit einen Großteil der gegnerischen Monster locker überrennen kann. Soweit, so bekannt.


Wenn ein Cerato mit seinen 1900 Angriffspunkten über so ziemlich alles drüber kommt, was so gespielt wird, dann hält das Flippeffektmonster Evoltile Westlo mit seinen 1900 Verteidigungspunkten so ziemlich allem Stand, was so gespielt wird. Da es bei Flippbeschwörung auch noch einen Evolsaur beschwört, ist Westlo das mit Abstand beste Evoltile Monster, dass man aktuell spielen kann. Ihr könnt auch Westlo ein wenig wie Grabwächters Spion vorstellen, nur ist das gesuchte Monster meist sogar noch ein klein wenig besser als ein Grabwächters Attentäter oder Grabwächters Abkömmling.


Die zweite Möglichkeit, die Evolsaur Monster zu spezialbeschwören und somit ihre Effekte zu nutzen ist Evoltile Odonto. Dieser funktioniert im Prinzip wie XX-Saber Boggart Knight oder Morphtronic Scopen. Beschwören und dann ein weiteres Monster von der Hand spezialbeschwören (in diesem Falle einen Dinosaurer). Gegenüber Westlo hat er den Nachteil, keinen Kartenvorteil zu generieren, ist im Vergleich aber deutlich schneller, da man den Effekt sofort nutzen kann und nicht erst einen Zug warten muss. Diese Eigenschaft macht ihn auch dem dritten Evoltile überlegen: Evoltile Gephyro kann nämlich nur genutzt werden, wenn er im Kampf zerstört wird. Somit ist Grephyro langsamer und weniger flexibel als seine Brüder. Folgerichtig wird Grephyro in diesem Deck auch gar nicht erst gespielt.


Westlo und Odonto haben außerdem gemein, dass sie beide auf dem Spielfeld liegen bleiben, nachdem sie einen Evolsaur bespezialbeschworen haben. Damit haben sie ihre Pflicht erfüllt und sind damit eigentlich überflüssig, zumal sie mit ihren Schwachen Angriffswerten keine ernsthafte Bedrohung für den Gegner darstellen. Glücklicherweise hat man für genau diese Situation drei Offering to the Snake Deity zu Hand, welche die Reptilien sinnvoll verwerten. In Fachkreisen spricht man hier von 'Conversion'. Ein nutzloses Monster wird in Kartenausgleich umgewandelt. Hat es im Falle Westlo sogar Kartenvorteil erwirtschaftet, wurde dieser entsprechend ausgenutzt. Aus dem Kartenvorteil +mickriges Monster wurde somit der Kartenvorteil + beliebige gegnerische Karte zerstört. Ein enormer Gewinn!



Was ist mit den Evolsaur?


Aber auch mit Odonto lässt sich auf diese Weise Kartenvorteil generieren. Beispielsweise kann Odonto den Evolsaur Diplo, welcher dann durch seinen Effekt eine Zauber- oder Fallenkarte zerstören darf. Auch hier entsteht ein Kartenvorteil, der nur noch entsprechend konvertiert werden muss. Damit ist eine der wichtigsten Strategien des Decks auch umschrieben.


Man beachte bitte, dass in dem Beipsiel Odonto + Diplo + Offering mal eben drei Karten des Gegners zerstört wurden. Der Gamestate wird also massiv vereinfacht, dass heißt beide Spieler setzen früh viele Karten ein und haben nur noch entsprechend wenige zur Verfügung. Ein einfacher Gamestate heißt zusätzlich, dass der Gegner seine Kombos schwieriger zusammenbekommt und sehr viel stärker auf bestimmte Einzelkarten angewiesen ist. Eine einzige verschwendete Karte kann in so einem Gamestate den Untergang bedeuten.


Praktischerweise haben die Evolsaur mit den Evolzar genau die richtige Option, diese Situation perfekt auszunutzen. Da die beiden Drachen Laggia und Dolkka alle wichtigen Effekte des Gegners negieren können, hat dieser praktisch keine Option mehr, ins Spiel hineinzukommen.


Für die Beschwörung der beiden Xyz Monster sind neben Jurrac Guaiba die beiden Evolsaur 2x Ulcanodon

3x Cerato zuständig. Ulcanodon ist dabei am einfachsten mit Gladiatorenungeheuer Darius zu vergleichen. Auch Ulcanodon beschwört erfolgreich spezialbeschworen einen Teamkollegen aus dem Friedhof und ermöglicht somit eine Rg4 Xyz Beschwörung.


Cerato wiederum ist, sofern er denn über einen Evoltile spezialbeschworen wurde, eine 2100 Angriffspunkte Version von Guaiba. Damit ist er insbesondere Monstern wie Reborn Tengu, Agent of Creation - Venus und Sea Dragon Leviair überlegen. Damit ist Cerato auch eine der derzeit besten Antworten auf das aktuelle Metagame, welches von Xyz Synchro dominiert wird. All die vielen defensiven Optionen, die das Deck hat, sind gegen die Evolsaur völlig nutzlos und spielen diesen stattdessen sogar in die Karten.



Schlusswort


Sehr viel mehr gibt es über das Deck dann auch eigentlich nicht mehr zu sagen. Mit Forbidden Lance enthält es einen in meinen Augen sehr interessanten Tech, über den man gerne auch dann nachdenken darf, wenn man selbst gar keine Dinosaurier spielt.. Im TCG Raum haben sich anders als in Japan auch Maxx "C" und Effect Veiler in den Decks etabliert, die hier überhaupt nicht gespielt werden. Wer in dem Deck noch Platz findet sollte meiner Meinung nach versuchen, diese zu integrieren. Dieses Deck spielt sich dem Rabbit Laggia sehr ähnlich und hat auch ähnliche Stärken und Schwächen. Anders als das Kaninchen Deck kann man hier leider nicht so gut Dimensionsriss integrieren, da dieses Deck doch sehr viel mehr auf den Friedhof angewiesen ist. Nichts desto trotz hat das Deck mit Cerato aber auch ein paar interessante Antworten auf Probleme wie Reborn Tengu. Zusätzlich kann es mit Offerning to the Snake Deity sehr viel besser das Spielfeld kontrollieren und sehr viel einfacher das Spiel vereinfachen. Ob es am Ende stärker oder schwächer als das Rabbit Laggia ist, vermag ich an dieser Stelle gar nicht zu beurteilen. In meinen Augen sind es zum Teil Nuancen im Metagame, die das eine oder das andere Deck spielbarer machen. Für Spieler mit einem etwas geringerem Budget ist diese Variante hier aber eindeutig die bessere.


Viel Spaß beim Testen wünscht,

Nimrod Hellfire

Antworten 18

  • Ein guter Artikel, aber was mir ganz klar fehlt sind kritische Hinterfragungen zu dem Deck.
    Wie stabil ist es?
    Wo genau liegen die Schwächen?
    Ist es Konstant genug für ein "richtiges", sprich größeres Turnier?


    etc pp.


    Also gut aber hört viel zu früh auf.
    Nächstes mal also gern noch ein Unterpunkt mit den Nachteilen/Schwächen..


    "Dieses Deck spielt sich dem Rabbit Laggia sehr ähnlich und hat auch ähnliche Stärken und Schwächen. Anders als das Kaninchen Deck kann man hier leider nicht so gut Dimensionsriss integrieren (...)"
    Das ist doch ein bisschen wenig in der Richtung.


    mfg

  • Kurze, präzise Deckvorstellung, die gerade durch ihr Prägnanz besticht. Die Funktionsweise des Decks wird klar und verständlich dargestellt, zudem wird Lust geweckt, das Deck zu testen. Auf die Vorteile und Nachteile des Decks hättest du hingegen intensiver eingehen können, aber das nur am Rande.



    Positiv ist auch, dass dieses Deck kein €-Deck ist, das einfach alles spielt, was teuer ist.

  • der Artikel ist ganz gut mal davon abgesehen das gaint trunade verboten ist.

  • gut und verständlich das deck erklärt finde ich.
    Nur die Kartennamen waren etwas verwirrend und das ist fremdenführerIN, oder ist bei dir ein mann drauf? ;)
    Trotzdem guter Artikel.
    Aber die Schwächen zu zeigen wäre wirklich nicht schlecht gewesen.

  • der Artikel ist ganz gut mal davon abgesehen das gaint trunade verboten ist.


    Sollte man vlt dazu schreiben, dass das noch nach alter Liste gespielt wurde. Danke für den Hinweis.

  • Nur mal nebenbei^^ Photon Shockwave ist schon seit letzter woche draussen :)


    Aber ansonsten find ich die ganzen Evol sachen auch sehr interessant. Aber wie viele Themen muss sich das ganze auch immer mit der Zeit dann entwickeln. Auch in hinsicht auf die kommenden Evol Monster aus ORCS wird es bestimmt wieder änderungen in dem Thema geben .

  • Spitzen Artikel.


    Hast mir wirklich Lust drauf gemach tdas Thema mal zu testen, da es wirklich einem Gladi Deck ähnelt und sogar ein Icarus in ihm spielbar ist.
    Super Methodik angewendet und alles klasse erklärt.
    Bis jetzt mein Favorit unter deinen Artikeln.
    Ein dickes Lob von mir (:

  • Es sollte noch erwähnt werden, das Opfer an den schlangengott besser als die Vogel-Variante ist. Wird die Falle negiert, behälst du dein Monster. Im bw hast eu deins jedoch verloren. So oder so.

  • Es sollte noch erwähnt werden, das Opfer an den schlangengott besser als die Vogel-Variante ist. Wird die Falle negiert, behälst du dein Monster. Im bw hast eu deins jedoch verloren. So oder so.


    Es sollte auch erwähnt werden, dass das eigene Reptil offen sein muss. Das widerum macht die Falle auch schlechter, denn eine hinten set + ein schwaches Reptil im Angriff ist doch ein wenig offensichtlicher, als ein Vayu set und Icarus set.
    Und ja, solche Situationen kommen häufiger vor, als man denkt...

  • Vom Inhalt her ein guter Artikel, von der Präsentation her meiner Meinung nach aber verbesserungswürdig.
    Dass die Deckliste aus Links besteht damit man die Karteneffekte nachlesen kann ist schön, dazu sollten die Links aber dann auch funktionieren. Ein paar Links gehen aufgrund von Tippfehlern ins Nirvana und andere Links zeigen einem aufgrund der japanischen Bezeichnung (wie z.B. Inverz) mehrere Suchergebnisse aus denen man sich dann das richtige zusammenreimen darf. Auch würde ich bei einer Deckliste die offiziellen Kartennamen verwenden, nicht jeder Spieler weiß, dass "Pot of Greederosity" der Spoilername für "Pot of Duality" war oder dass mit "Empty Space Sea Serpent Levaiel" ein "Leviair the Sea Dragon" gemeint ist.
    Solche Korrekturen kosten vielleicht ein paar Minuten mehr Zeit, werten aber den Gesamteindruck des Artikels auf.

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